Sachverhaltsdarstellung:
Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Laubach hat
in ihrer Sitzung am 23. September 2008 -Tagesordnungspunkt 8- beschlossen:
Die Stadtverordnetenversammlung beschließt die
mittelfristige Ausbauplanung für die Schaffung von
Kinderbetreuungseinrichtungen für Kinder unter 3 Jahren -U3-.
Den gesetzlichen Anspruch einer örtlichen Versorgungsquote
von 35% vorzuhalten soll bis 2013 erfüllt werden. Die Verwaltung wird
beauftragt, in Zusammenarbeit mit dem Diakoniezentrum Johann-Friedrich-Stift
Förderanträge zu dem Investitionsprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung“ zu
stellen.
Um kurzfristig den örtlichen Bedarf decken zu können
wird beschlossen, in den nachfolgenden Kindertageseinrichtungen folgende
Betreuungsangebote für unter 3-jährige Kinder zu schaffen:
1. Adolf-Wieber-Straße,
Laubach 10
Plätze zum 01.08.2009
2. Auf
den Röden, Laubach 5 Plätze zum 01.01.2009
3. Freienseen 5 Plätze zum 01.01.2009
4. Ruppertsburg 5 Plätze zum 01.01.2009
5. Wetterfeld 10
Plätze in 2009/2010
6. Lauter 10
Plätze in 2009/2010
Neugeschaffene Plätze: 45
Plätze
Weiterer Fehlbedarf: 55
Plätze
Aufgrund dieses Beschlusses sind im Haushaltsplan für
das Jahr 2009 -der mittlerweile genehmigt worden ist- für Umbauarbeiten am
Kindergarten „Adolf-Wieber-Straße“ 180.000,00 € bei Auszahlungen und 145.000,00
€ als Zuschuss des Landes für den Umbau des Kindergartens bei den Einzahlungen
veranschlagt (Produkt: 36.1.01 - Tageseinrichtungen und Tagespflege für
Kinder).
Weiterhin sind für den Umbau einer Wohnung im DGH
Wetterfeld zur Betreuungseinrichtung für Kinder 80.000,00 € als Auszahlungen
und 40.000,00 € als Einzahlungen in Form einer Zuwendung vom Land für den Umbau
der Wohnung im DGH Wetterfeld zur Betreuungseinrichtung für Kinder veranschlagt
(ebenso Produkt 36.1.01).
Für den notwendigen Anbau der
Kinderbetreuungseinrichtung in der Adolf-Wieber-Straße dürfte nach den jetzigen
Planungen mit Kosten von rund 220.000,00 € zu rechnen sein. Auf Grund von
Bitten der Ausschussmitglieder im Jugend-,
Sport-, Sozial- und Kulturausschuss sowie im Umwelt-, Bau-, Planungs-
und Verkehrsausschuss wurde die 1. Planung -die nur den Stand einer
Entwurfsskizze hatte- weiter geplant und unter EInbeziehung von Frau Bär und
weiterer Erzieherinnen, sowie auch der Fachberatung beim Landkreis Gießen
weiter entwickelt und in eine funktionelle Form gebracht.
Über die konkrete Planung sollen der Umwelt-, Bau-,
Planungs- und Verkehrsausschuss sowie der Jugend-, Sport-, Kultur- und
Sozialausschuss gemeinsam beraten.
Mittlerweile ist das Konjunkturförderprogramm 2009 auf
den Weg gebracht worden, dem zu Folge der Landkreis Gießen vermutlich 22 Mio.
Euro, gegebenenfalls 6 weitere Mio. Euro erhalten wird. Es ist vorgesehen, aus
diesem Programm einen größeren Betrag für die Verzahnung von Kindergärten und
Schulen im Tandem in Form der Förderung gemeinsamer Aktivitäten
(Kommunen/Landkreis; Bildungs- und Erziehungsplan) zu verwenden.
Der Landkreis hatte hierzu die Kommunen angeschrieben
und um Mitteilung gebeten, ob in den Kommunen Möglichkeiten für ein solches
Zusammenarbeiten gesehen werden.
Wir haben mit Schreiben vom 30. Januar 2009 unser
grundsätzliches Interesse an dem Programm für die Theodor-Heuss-Grundschule in
Laubach und unsere Kindertagesstätten angemeldet.
Daneben haben mehrere Gespräche zwischen Vertretern
des Landkreises (Herren 1. KB Becker und Herr Oßwald) sowie der Stadtverwaltung
Laubach (Bgm. Spandau und Herr Weicker) statt gefunden, in denen über die
Thematik beraten worden ist.
Grundsätzlich wird es als möglich erachtet, Kinder aus
dem letzten Kindergartenjahr, vor der Einschulung in die Grundschule, in einer
Einrichtung in der Schule zu betreuen. Hierbei könnte verstärkt der Übergang
vom Kindergarten in die Grundschule vorbereitet und durchgeführt und die
Verzahnung von Kindergarten und Grundschule vertieft werden.
Sollte es zu einer solchen Möglichkeit kommen, so
könnte aller Voraussicht nach auf einen An- und/oder Ausbau in der
Adolf-Wieber-Straße in großen Teilen oder sogar gänzlich verzichtet werden und
die unter 3-jährigen Betreuung in der vorhandenen Einrichtung (möglichweise
nach geringfügigen Umbauarbeiten im Inneren) erfolgen.
Dieses hätte neben dem beabsichtigten pädagogischen
Effekt auch den Effekt der Einsparung dieser
Investition in Höhe von rund 100.000,00 € Eigenanteil für die Stadt Laubach
und laufender Folgekosten.
Andererseits muss jedoch ein stimmiges pädagogisches
Konzept erarbeitet werden und zwar gemeinsam zwischen der Grundschule und den
Kindertagesstätten.
Hierzu hat bereits ein erstes Gespräch zwischen Frau
Bär und der Leiterin der Theodor-Heuss-Grundschule, Frau Markus, statt
gefunden. Mit Hilfe Externer (u.a. aus der Kreisverwaltung) ist hier ein nicht
einfach zu erstellendes Konzept zu entwickeln.
Auch die räumliche Situation in der Schule ist noch
näher zu erörtern und fest zu legen. Denkbar wäre hier, die Räumlichkeiten
(ehemalige Wohnung) über der Turnhalle zu nutzen. Dieses ist ein Vorschlag der
Schulleiterin. Dieses hätte auch zum Vorteil, dass die Kindergartenkinder ihren
eigenen Bereich haben und etwas von den Grundschulkindern räumlich abgetrennt
wären.
Zur Zeit lässt sich noch nicht beantworten, ob dieses
Projekt tatsächlich in eine Förderung durch das Land gelangen kann. Auch wären
möglicherweise zu erbringende Anteile -die ebenfalls zur Zeit noch nicht
bekannt sind- zu berücksichtigen. Auch evtl. weitere Forderungen des
Landkreises (z.B. Miete oder Beteiligung an Bauunterhaltungskosten) sind zu
berücksichtigen. Sie können aber erst zu einem späteren Zeitpunkt eindeutig
geklärt und in die weiteren Überlegungen einbezogen werden.
Insgesamt bietet dieses Modell jedoch einen
interessanten Aspekt aus pädagogischer Sicht, der grundsätzlich einer näheren
Überprüfung zu unterziehen ist.
Um die notwendige Zeit für die Klärung all dieser
anstehenden, teils schwierigen, Fragestellungen und Konzepte zu gewinnen,
sollte der für den Frühjahr 2009 anvisierte Termin für einen Anbau an dem
Kindergarten in der Adolf-Wieber-Straße zurück gestellt werden.
Gleichzeitig könnte im Gegenzug mit der Verwirklichung
der Bereitstellung von Betreuungsplätzen für U3-Kinder im Wetterfelder
Dorfgemeinschaftshaus begonnen werden und damit die Maßnahme zeitlich deutlich
nach vorne gezogen werden. Die Plätze in Wetterfeld könnten sowohl für den
Wetterfelder Bedarf, als auch für solch Berufstätige dienen, die ihre Arbeitsplätze
in Richtung Lich haben.
Sollte sich bei den weiteren Beratungen herausstellen,
dass das angedachte Konzept der Vernetzung von Kindertagesstätte und
Grundschule nicht, nur unter anderen Voraussetzungen (auch finanziell ungünstigen)
oder auch aus pädagogischen Aspekten heraus nicht oder nur mit großen
Schwierigkeiten verwirklichen lassen, so könnte dann auch wieder auf die
ursprüngliche Planung eines Anbaues in der Adolf-Wieber-Straße zurück gekehrt
werden.
Dennoch verdient es das angedachte Modell näher
überprüft zu werden, und zwar sowohl aus pädagogischen als auch aus
finanziellen Erwägungen.
Es wird vorgeschlagen, die Örtlichkeiten zunächst
einer Besichtigung zu unterziehen, dann die Möglichkeiten miteinander in der
gemeinsamen Ausschusssitzung zu diskutieren und danach für die Sitzung der
Stadtverordnetenversammlung am 03. März 2009 eine entsprechende
Beschlussvorlage vorzubereiten.
Um eine entsprechende Vorgehensweise wird gebeten. Für
weitergehende Vorschläge -gegebenfalls auch bereits im Vorfeld der Sitzung-
wären wir dankbar.
Beschlussantrag: