Begründung:
Nach
dem derzeitigen Sachstand geht die Verwaltung davon aus, dass wir das Haushaltsjahr
2008 mit einem entsprechenden Überschuss, der einer Rücklage zugeführt wird,
abschließen werden. Die Haushaltsplanung 2009 sieht durch die zusätzlichen
Belastungen im kommunalen Finanzausgleich nachfolgende Fehlbeträge vor:
-
Verwaltungsergebnis - 12.522 €
-
Finanzergebnis -653.590 €
-
ordentliches
Ergebnis -
666.112 €
-
außerordentliches
Ergebnis + 1.700 €
-
geplantes
Jahresergebnis - 664.412
€
Das negative Jahresergebnis des Ergebnishaushaltes
wird zu einem negativen Finanzmittelfluss aus laufender Verwaltungstätigkeit in
Höhe von minus 274.927 € führen.
Der Finanzmittelfluss aus Investitionstätigkeit weist ein minus von 276.000,00 € aus. Der Finanzmittelfluss aus Finanzierungstätigkeit beträgt minus 210.795,00 €. Der voraussichtliche Finanzmittelfehlbestand am Ende des Haushaltsjahres wird voraussichtlich minus 6.241.463,00 € betragen, der durch Kassenkredite abzudecken ist.
Gemäß § 92 Abs. 4 Satz 2 der HGO hat die Kommune ein
Haushaltssicherungskonzept aufzustellen und mit der Haushaltssatzung der
Aufsichtsbehörde vorzulegen, wenn ein Haushaltsausgleich nicht möglich ist. Der
dazugehörige Erlass des Hess. Innenministeriums haben wir bereits bei den
Beratungen über die Fortschreibung des Konsolidierungskonzeptes im Mai diesen
Jahres den Stadtverordneten zur Kenntnis gegeben.
Die Verwaltung hat die im Mai 2008 beschlossenen
Konsolidierungsmaßnahmen weitgehend umgesetzt und bei der Planung für das
Haushaltsjahr 2009 berücksichtigt. Die gestiegene Steuerkraft der Stadt Laubach
wird in den nächsten Jahren zu zusätzlichen Belastungen im Rahmen des
kommunalen Finanzausgleiches führen. Hierzu fügen wir Ihnen eine Aufstellung
bzgl. der Ausweisung von Rückstellungen zu diesem Zwecke in der Anlage zur
Erläuterung bei.
1.Allgemeiner Haushalt
Aus der beigefügten Fortschreibung des
Konsolidierungskonzeptes vom Mai 2006 basierend auf Produktebene ergibt sich
ein Einsparpotential von 274.500 €. Bis auf die Übertragung der DGH auf Vereine
sind die Werte bereits im Haushalt 2009 eingearbeitet.
Weitergehende Einsparungen im laufenden Betrieb sind von der Aufwandsseite her nicht mehr leistbar, ohne das wir gesetzliche Pflichtaufgaben und übertragene Aufgaben rechtswidriger Weise einstellen müssen.
Bevor über Verbesserungen der Einnahmen beschlossen
werden kann, müssen seitens der
Verwaltung weitergehende Möglichkeiten der Konsolidierung geprüft werden.
Hierzu zählen die Veräußerungsmöglichkeiten von Immobilien, die seitens der
Stadt nicht mehr benötigt werden. Weiterhin werden derzeit in den Stadtteilen
Altenhain, Freienseen und Lauter mit drei Vereinen Gespräche bzgl. der
Übernahme der Betriebsführung von Gemeinschaftseinrichtungen geführt. Als
Zwischenergebnis kann festgehalten werden, dass es voraussichtlich im ersten
Quartal 2009 zu entsprechenden schriftlichen Vereinbarungen über einen
Probebetrieb kommen wird. Hierzu erwarten wir pro Kalenderjahr eine Einsparung
von jeweils 5.000 € je Gemeinschaftseinrichtung.
Ein weiterer Personalabbau ist ohne deutliche Einschränkungen von Leistungen
nicht zu realisieren. Zusätzliche
Aufgaben wie z.B. Ruheforst sowie
Aufgaben in der Doppik erfordern, dass wir in 2009 eine zusätzliche Ganztagskraft
beschäftigen müssen.
Die gestiegenen Energiekosten belasten uns besonders in den Bereichen der Gebäudebewirtschaftung und im Bereich der Straßenbeleuchtung. Seitens der Verwaltung wird zurzeit intensiv geprüft, inwieweit sich Energieeinsparmaßnahmen wirtschaftlich rechnen. Erste Umsetzungsmaßnahmen sind vom Magistrat im Rahmen des Haushaltes 2009 vorgesehen.
2. Gebühren
Erst nach Vorlage des Jahresabschlusses 2008 kann eine fundierte Entscheidung über mögliche Gebührenanpassungen im Bereich der Stadtwerke getroffen werden. Nach dem derzeitigen Stand der Erlössituation gehen wir davon aus, dass wir durch die Verkaufserlöse eine gleichbleibende Einnahmesituation für 2008 erwarten können.
Die Stadtwerke werden durch die Gewährung eines
Landeszuschusses (200.000 €) für
die Umbaumaßnahmen im Hallenbadbereich bei der Kreditaufnahme um diesen Betrag
entlastet. Der Zuschuss wird die Zinssituation nachhaltig entspannen.
3. Entwicklung der Verbindlichkeiten
In allen Bereichen, auf die die Stadt unmittelbar und
mittelbar Einfluss hat, wurde konsequent der Abbau von Verbindlichkeiten
vorangetrieben.
Falls die Stadtwaldstiftung die nicht gedeckten Kosten
der Investitionen für die Ausbauplanung der Kinderbetreuung unter 3 Jahren – U3
– übernimmt, können wir unsere Darlehensaufnahme für 2009 um weitere 80.000 €
reduzieren.
Die Darlehensaufnahme und die Laufzeit der
Kreditverträge werden an die Laufzeit der Anlagegüter gekoppelt. Um den Aufwand
im Bereich der Pflege des Anlagevermögens und damit die Abschreibungen gering
zu halten, soll grundsätzlich die Möglichkeit von Leasing genutzt werden,
sofern im Einzelfall diese Finanzierungsform nicht ungünstiger ist.
4. Zukünftige Entwicklung 2009
Mit den Überschüssen aus 2008 kann das geplante
negative Jahresergebnis für 2009 im Wege der Jahresrechnung ausgeglichen
werden. Unter Berücksichtigung der aktuellen Entwicklung der
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ist die Weiterentwicklung unserer
Konsolidierungsmaßnahmen unumgänglich.
Beschlussantrag:
Der
Magistrat stellt über den Jugend-, Sport-, Kultur- und Sozialausschuss, den
Haupt- und Finanzausschuss sowie den Umwelt-, Bau-, Planungs- und
Verkehrsausschuss den Antrag, die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Die
Stadtverordnetenversammlung beschließt die vorgelegte Fortschreibung des
Konsolidierungskonzeptes und beauftragt den Magistrat mit der inhaltlichen
Umsetzung.