Antrag und Begründung
ergeben sich aus der Stadtverordneten-Drucksache Nr. 430/2009.
Vorab stellt Herr
Stadtverordneter Dr. Metje die Anfrage der FDP-Fraktion:
1.
Gibt es einen schriftlichen Abschlussbericht der Projektgruppe zur
Ersatzbeschaffung eines Großtanklöschfahrzeuges für die freiwillige Feuerwehr
Laubach? Wann wird dieser Bericht den Stadtverordneten der Stadt Laubach
zugänglich gemacht? Welche Gründe führt die Projektgruppe in ihrem
Abschlussbericht für die überplanmäßige Verausgabung von 28.217,00 € an?
Erachtet der Magistrat der Stadt Laubach die angeführten Gründe als hinreichend?
2.
Welche Mitglieder des Magistrates und welche Mitarbeiter der
Stadtverwaltung Laubach bzw. welche externen Personen haben an den Sitzungen
der von der Freiwilligen Feuerwehr für die Ersatzbeschaffung des
Großtanklöschfahrzeuges gebildeten Projektgruppe teilgenommen?
3.
Sollten wider Erwarten keine externen Mitglieder die Projektgruppe in
Ihrer Arbeit begleitet haben, ist dem Magistrat der Stadt Laubach die Besetzung
der Projektgruppe bekannt und warum wurde auf eine Teilnahme seitens eines
Vertreters der Stadt Laubach verzichtet?
4.
Laut Vorlage 430/2009 erachtet der Magistrat die Anschaffung des
vorgeschlagenen Fahrzeuges der Firma amag off road machines AG als
wirtschaftlichste Alternative. Welche weiteren Vorschläge gab es seitens der
Projektgruppe und warum wurden diese Alternativvorschläge der Stadtverordnetenversammlung
als zur Entscheidung berufenes Gremium nicht zugeleitet? Ist es aus der Sicht
des Magistrates nicht geboten, im Hinblick auf einen verantwortungsvollen
Umgang mit Haushaltsmitteln der Stadtverordnetenversammlung bei Ausgaben von
nahezu 100.000,00 € grundsätzlich zumindest zwei Alternativen zur Entscheidung
vorzulegen? Wie begründet der Magistrat seine Ansicht?
5.
Welchen Spenden stehen im Entscheidungszeitpunkt definitiv zur Verfügung?
6.
Wer trägt das finanzielle Ausfallrisiko derjenigen, im Zeitpunkt der
Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung nicht verbindlich feststehenden,
Spendenzusagen?
7.
Hält der Magistrat einen „möglichen Spendeneingang“ für eine
hinreichende Grundlage zur Verausgabung von 98.217,00 €, davon immerhin
28.217,00 € überplanmäßig?
8.
Ist der in der Vorlage 430/2009 genannte Löschmonitor bereits Teil der
als Gesamtsumme veranschlagten 98.217,00 €? Falls nicht, warum ist diese
Spendenzusage dennoch Teil der als Spendenanteil veranschlagten Gesamtsumme von
46.970,00 €?
Frage 1 und 4 sieht Herr
Stadtverordneter Dr. Metje durch die Vorlage Abschlussberichtes der
Projektgruppe zur
Ersatzbeschaffung eines Großtanklöschfahrzeuges als beantwortet an.
Die verbleibenden Fragen
beantwortet Herr Bürgermeister Klug wie folgt:
zu 2.
Herr Bürgermeister Spandau sowie der zuständige Sachbearbeiter, Herr
Inspektor Högel, wurden immer zeitnah in den Entscheidungsprozess mit eingebunden.
Auch der Fachbereichsleiter, Herr Magistratsoberrat Weicker, war bei den
meisten Sitzungen, gemeinsam mit dem Stadtbrandinspektor, anwesend. Es wurde
keine Notwendigkeit gesehen, durch die Verwaltung die Fahrzeuge vor Ort in Augenschein zu nehmen.
Dies würde auch nicht der bisher üblichen Praxis entsprechen. Der
Stadtbrandinspektor und seine Feuerwehrkameraden treffen vorab eine
entsprechende Vorauswahl bei der Fahrzeugbeschaffung. Es würde auch die
Arbeitszeit der städtischen Beschäftigten nicht ausreichen an solchen einzelnen
Fahrzeugbesichtigungen teilzunehmen.
zu 3.
Die Besetzung der Projektgruppe war der Verwaltung bekannt. Hierzu wurde
auch sehr ausführlich von dem Stadtbrandinspektor zum 15.03. und 14.05.2009
berichtet. Auch dem Magistrat wurde zwischenzeitlich immer zeitnah über die
weitere Entwicklung Bericht erstattet.
zu 5.
Zum derzeitigen Zeitpunkt haben wir verbindliche Zusagen in Höhe von 36.970,00
€. Mit einem möglichen Spendengeber werden zurzeit noch Gespräche geführt.
zu 6.
Das finanzielle Ausfallrisiko wird dann selbstverständlich die Stadt
tragen müssen, wenn einer der Spender seine Spendenzusage zurückzieht bzw. eine
erwartete Spende nicht eingehen wird.
zu 7.
Es geht vordergründig um die Notwendigkeit der Beschaffung dieses
Fahrzeuges für die Gewährleistung des örtlichen Brandschutzes. Das bisher
eingesetzte Fahrzeug ist auf Grund seines Alters von 32 Jahren technisch am
Ende seiner Einsatzbereitschaft. Es liegen seit 2007 TÜV-Mängel vor und
weiterhin sind Reparaturen absehbar. Auch an der vorhandenen Tankanlage müssten
weitere Reparaturen vorgenommen werden. An dem alten Fahrzeug besteht nach
Schätzung ein Reparaturbedarf in Höhe von 15.000,00 €. Gerade als Waldbesitzer
und als Großflächenkommune ist es unabdingbar, dass wir über ein solches
Großtanklöschfahrzeug verfügen, um einen effektiven und wirksamen Brandschutz
sicherzustellen. Im Übrigen wurde über die Beschaffung und die Notwendigkeit
des Fahrzeuges bereits ausführlich bei den Beratungen zum Haushalt 2009 diskutiert
und entschieden. Außerdem war bei den angebotenen Fahrzeugen kein Anbieter
dabei, der für die geplanten 70.000,00 € ein solches Fahrzeug liefern konnte.
Es macht wirtschaftlich wenig Sinn, unbedingt den geplanten Kaufpreis einhalten
zu wollen und dafür im Gegenzug ein älteres Fahrzeug zu beschaffen, bei dem mittelfristig bereits erste
Reparaturkosten anfallen werden. Deshalb hat der Magistrat letztendlich das
vorliegende Angebot als wirtschaftlichste Alternative angesehen. Da das
Großtanklöschfahrzeug –im Bedarfsfall- auch bei der Trinkwasserversorgung
eingesetzt werden kann, ist es notwendig, dass die Tanks für den Transport von
Lebensmitteln (hier: Wasser) geeignet sind.
zu 8.
Der Löschmonitor ist in den Gesamtkosten in Höhe von 98.217,00 € enthalten. Folglich wurde auch
die Spende des Feuerwehrvereins für diesen Löschmonitor in Höhe von 3.570,00 €
als Spende ausgewiesen. Bei dieser Gelegenheit möchten wir dem Feuerwehrverein
Laubach nochmals ausdrücklich unseren Dank und unsere Anerkennung aussprechen,
dass sie für dieses Fahrzeug 13.570,00 zur Verfügung stellt. Dieser finanzielle
Beitrag ist nicht selbstverständlich und war nur möglich, durch die hohen
Aktivitäten des Feuerwehrvereins Laubach, die ausschließlich in deren Freizeit vorgenommen wurden.
An
der sich anschließenden Diskussion
beteiligen sich die Herren Stadtverordneten Köhler, Semmler, Ruppel, Dr. Metje
und Lakos sowie Herr Bürgermeister Klug und Herr Magistratsoberrat Weicker.
Beschluss:
Die Stadtverordnetenversammlung beschließt:
Die Stadtverordnetenversammlung beschließt gem. § 100
HGO die überplanmäßige Ausgabe in Höhe von 28.217,00 € für die
Ersatzbeschaffung des Großtanklöschfahrzeuges für die Freiwillige Feuerwehr der
Großgemeinde Laubach.
Abstimmungsergebnis:
SPD |
CDU |
FWG |
Grüne |
FDP |
BfL |
Summe |
|
Ja-Stimmen |
9 |
7 |
5 |
3 |
2 |
1 |
27 |
Nein-Stimmen |
|||||||
Enthaltungen |