Sitzung: 04.07.2022 Haupt-, Bau-, Finanz- und Umweltausschuss
Herr Bürgermeister Meyer gibt eine ausführliche
Erläuterung über das Projekt „Erwerb des Anwesens Nahkauf als Kultur- und
Begegnungsstätte“.
In seiner Bürgermeisterzeit und auch schon in seiner
Bürgermeister-Kampagne stand und steht der Leerstand in der Innenstadt auf
seiner Agenda. Aus diesem Grund stellte er einen Förderantrag bei dem
Förderprogramm „Zukunft Innenstadt“ für die Umsetzung von 3 Projekten (Schaffung
einer Kultur- und Begegnungsstätte, Aufstellung von Solarbänke und Anpflanzung
von Rosen an Privatgebäuden im Bereich des Marktplatzes). Durch das Land Hessen
wurde eine Fördersumme von 250 TEUR bewilligt.
Die städtischen Gremien haben mit 2 Beschlüssen diese
Fördermaßnahme beschlossen. Es war nun geplant, nach der Sommerpause eine
Stadtverordnetenvorlage für den Ankauf der Fläche des ehemaligen Nahkaufes
auszuarbeiten. Da die Verkäuferin jedoch ihre Verkaufsbereitschaft für 150 TEUR
an die Stadt Laubach, jedoch unter Zeitdruck, geäußert hat, ist eine
kurzfristige Entscheidung durch die Stadtverordnetenversammlung notwendig. Die
kurzfristige Übersendung der großen Anzahl von Informationen für die
Mandatsträger zur heutigen Ausschusssitzung sieht Herr Bürgermeister Meyer als sehr
unzumutbar an, er entschuldigt sich hierfür. Jedoch ist dies dem Zeitdruck
geschuldet.
Die Unterlagen umfassen u.a.:
-
Beschluss über
die Bereitstellung von 62.500,00 € Komplementärmitteln
-
Kaufpreis
-
Einblick in die
voraussichtlichen Umbaukosten, nach Durchgang mit 2 Architekten (Grund für die
Wahl des 2. Architekten war, dass der 1. Architekt nicht zufriedenstellend
gearbeitet hat)
Weitere Fakten für das KuBZ werden genannt:
-
Bürgerengagement
– Gründung eines Trägervereins am 29.06.2022
-
Integrierung der
Behinderten-Toilette in die Kultur- und Begegnungsstätte mit separatem Eingang
-
Lagermöglichkeit
für das Mobiliar von der Marktplatzbestuhlung
-
kein
Kernstadtprojekt
-
kein Projekt der
Stadt, sondern der Zivilbevölkerung, Vereine und Betriebe
-
hohe Transparenz
der Betriebskosten
-
Umsetzung der
Maßnahme bis 2023
-
Mittelabruf von
175 TEUR in 2022 und 75 TEUR in 2023
-
Bindungsfrist von
20 Jahren
Herr Bürgermeister Meyer stellt nachfolgende
Berechnung auf:
EINNAHMEN:
KuBZ: Rosen/Solarbänke
240.000,00 € Fördersumme 10.000,00 € Fördersumme
60.000,00 €
Komplementärmittel 2.500,00 € Komplementärmittel
__________________________________________________________
300.000,00 € Mittel für KuBZ 12.500,00 € Mittel für Rosen/Solarbänke
40.000,00 €
HH-Mittel Behinderten-WC*
340.000,00 € Gesamtmittel für KuBZ 12.500,00 € Gesamtmittel Rosen/Bänke
Behinderten-Toilette:
Bereitstellung im Haushalt: 50.000,00 €
Benötigte Eigenmittel: 10.000,00
€ 100.000,00 €
Bereitstellung HH 2023
(Hessenkasse)
_______________________________
Überschuss für KuBZ: 40.000,00
€*
AUSGABEN:
KuBZ
150.000,00 € Ankauf
der Gewerbefläche
10.000,00 € Nebenkosten (Notar etc.)
155.000,00 € Umbaukosten
lt. Kostenschätzung Architekt Matthias
Rahnert
25.000,00 € Inventar
____________
340.000,00 €
Herr Meyer teilt mit, dass der Magistrat keine
Beschlussempfehlung aussprechen konnte, da ihm die Unterlagen und die Vorlage
zu spät vorgelegt wurden. Es gab lediglich eine Beratung.
Aus diesem Grund wird über die Stadtverordnetenvorlage
Drucksache Nr. 163/2022 auch im Haupt-, Bau-, Finanz- und Umweltausschuss
lediglich beraten, nicht aber eine Beschlussfassung herbeigeführt. Herr Meyer
wird morgen eine Bürgermeistervorlage einreichen, über die in den Fraktionen
beraten und ein Beschluss in der Stadtverordnetenversammlung am 07.07.2022
gefasst werden kann.
An der Diskussion beteiligen sich die Herren
Neuhäuser, Bernklau, Philippi, Dr. Häbel und Kempff.
Herr Vorsitzender Philippi erteilt im Anschluss an die
Aussprache Herrn Schmitz, Vorsitzender des Trägervereins des Laubacher Kultur-
und Begegnungszentrums, das Wort.
Herr Stadtverordnetenvorsteher Kühn übernimmt ab 19.55
Uhr die Protokollführung von Frau Ruppel.
Bernhard
Schmitz stellt als Vorsitzender des Trägervereins KuBZ seine Vorstellungen zur
inhaltlichen Arbeit des Vereins vor. Diese zielt darauf ab, ein Kulturprogramm
für den Verein und damit auch für die Stadt auf die Beine zu stellen. Der
Förderverein erhält keine Zuwendungen, sondern muss sich selbst finanzieren. Er
erläutert seine Erfahrungen aus seiner früheren Tätigkeit in der Kunstszene von
Köln.
Schmitz
spricht sich für die Umsetzung von Bilderausstellungen,
Kleinkunst-Veranstaltungen aber auch Angebote für die örtlichen Vereine
(einschl. der Stadtteile) aus.
Nennt
als Idee, in einer Nacht in allen Kirchen der Stadt (einschl. Stadtteile)
Konzerte zu veranstalten. Gerade in der aktuellen Zeit der Unsicherheit
brauchen Menschen einen Ort zum Innehalten. Das KuBZ bietet das.
Herr
Schmitz sieht keine versteckten Risiken beim Kauf und der Übernahme der
Gebäudefläche. Ebenso bei der Vorbereitung der Gebäudefläche sieht er kein
finanzielles Risiko. Aus seiner Sicht als Fachanwalt für Verwaltungsrecht sieht
er auch keine Risiken beim Eintritt in die Wohnungseigentümergemeinschaft.
Der
Förderverein möchte ein Angebot für die Stadt unterbreiten.
Schmitz
denkt auch an die Geschichte der Räumlichkeit und möchte dort Kunst verkaufen
bzw. verkaufen, Stichwort: Weihnachtskunstmarkt. Bei allen Kunstausstellungen
sollten die Künstler*innen ein Werk zu einem günstigen Preis der Stadt
verkaufen, so dass sich hier eine interessante Sammlung und Wertanlagen ergeben
könnte.
Personalkosten,
so wie in der Diskussion kritisch angemerkt, für das Betreiben des KuBZ werden
nicht entstehen.
Nachfrage
Josef Neuhäuser: Laubach ist nicht Köln. Er sieht dringendere Aufgaben für die
Stadt, als den Aufbau eines KuBZ und stimmt nicht für die Umsetzung.
Hans-Georg
Teubner-Damster greift den Gedanken der Vernetzung in der Großgemeinde auf.
Kulturvereinigung GoKi ist Mitglied in der Kunstgenossenschaft Lich. Er sieht
ein großes Potenzial bei der Umsetzung des KuBZ, das auch von den Stadteilen
genutzt werden kann.
Harald
Mohr vertritt die Position der SPD und spricht sich dem Grunde nach für ein
Begegnungszentrum aus, auch wenn noch weitere Beratungen in der Fraktion
erforderlich sein werden. Endgültige Beschlussfassung kann erst in der Stavo
getroffen werden.
Auf
Wunsch von Josef Neuhäuser wird über die Magistratsvorlage abgestimmt, die
jedoch im Magistrat nicht verabschiedet wurde. Insofern kann es sich lediglich
um ein Stimmungsbild des HBFUA handeln.
Abstimmungsergebnis:
|
FW |
CDU |
SPD |
Grüne |
BfL |
FBLL |
FDP |
Summe |
Ja-Stimmen |
2 |
|
|
1 |
|
|
|
3 |
Nein-Stimmen |
1 |
2 |
|
|
|
|
1 |
4 |
Enthaltungen |
|
|
2 |
|
|
|
|
2 |
|
|
|
|
|
|
|
|
9 |