Sitzung: 07.04.2022 Stadtverordnetenversammlung
Beschluss: Kenntnis genommen
Herr Bürgermeister Meyer gibt folgende Mitteilungen
bekannt:
- Vom Landkreis Gießen sind
derzeit 84 Ukraine-Geflüchtete zugewiesen worden und im Jugendgästehaus
untergekommen. Die Unterbringung soll aber nur kurzfristig erfolgen. Ziel
sei, dass die Geflüchteten von dort an in private Unterkünfte vermittelt
werden. Die vom Landkreis Gießen zugeteilten Personen müssen hier
melderechtlich nicht erfasst werden. Die Hilfe von ehrenamtlichen Helfern
und privaten Initiativen - wie z.B. die Initiative „Laubach hilft“ ist
enorm. Es werden gezielte Sachspenden organisiert, Kindergruppen,
Sprachkurse und sonstige Betreuung. Auch Ärzte und Tierärzte sind
verfügbar zur Mithilfe. Aber auch die Geflüchteten selbst organisieren
sich mit viel Eigenhilfe und Engagement. BGM Meyer ist im ständigen
Austausch mit dem Geschäftsführer des Jugendgästehauses Jochen Bantz.
Das Modell in dem Jugendgästehaus läuft sehr gut.
Dass die Vorgehensweise in Laubach gut funktioniert, wurde auch von der
Landrätin in der vergangenen BGM-Dienstversammlung bestätigt.
Auch in den
anderen Kommunen soll nun – wie in Laubach das Jugendgästehaus – eine zentrale
Stelle geschaffen werden. Von dort aus können dann die Geflüchteten in private
Haushalte oder städtischen Wohnungen verteilt werden. Allerdings eignet sich
nicht jede angebotene Unterkunft. Hier müsse die Kommune die Möglichkeiten
überprüfen. Dies übernimmt hier in Laubach das städtische Liegenschaftsamt.
Auch privat werden
Unterkünfte angeboten. Insgesamt, mit den Gästen im Jugendgästehaus, befinden
sich zurzeit ca. 120 Ukraine-Geflüchtete in Laubach.
Ukrainische Kinder
werden nun auch zeitnah in die hiesigen Schulen und Kindergärten integriert.
Für die Schulen musste pragmatisch und datenschutzkonform vorgegangen werden,
damit die Schulen die entsprechenden Aufnahmen von neuen Schülerinnen und
Schülern an das Land Hessen melden konnten. Es werden nach Ostern
Intensivklassen in den Schulen eingerichtet.
2.
Aufgrund der
aktuellen Lage merkt auch die Stadt Laubach die steigenden Kosten. Ein neues
Hochregal für den Bauhof musste trotz Preissteigerung angeschafft werden. Es
werden täglich die Ölpreise beobachtet. Aktuell benötigt die Stadt Laubach ca.
49.000 Liter Öl. Kurzfristig wurden jetzt 20.000 Liter geordert, da gerade ein
deutliches Preistief zu verzeichnen war.
3.
Herr
Stadtverordnetenvorsteher Kühn informiert über eine Infoveranstaltung der
Gesamtschule, wo die zukünftigen ukrainischen Schülerinnen und Schüler, welche
im Jugendgästehaus wohnen aber auch aus privaten Haushalten angemeldet sind,
begrüßt wurden. Der Unterricht beginnt an der Gesamtschule am 25. April in zwei
Intensivklassen. Am 26. April wird der Unterricht in der Grundschule
aufgenomen. Aus der Bevölkerung gab es großzügige Spenden, so dass alle
Schülerinnen und Schüler komplett mit Schulmaterialien ausgestattet sind. Herr
Kühn nimmt das Angebot für die Umsetzung eines „Begegnungsfestes“ von Herr
Stadtverordneten Hofmann sehr gerne an und lädt alle Stadtverordneten dazu ein.
Ein Termin dazu wird noch bekannt gegeben.
4.
Herr
Bürgermeister Meyer berichtet über eine Osteraktion vom Stadtjugendpfleger, dem
Verein „Laubach hilft“ und dem Seniorenbeirat, welche nach der
Theateraufführung vom „Froschkönig“, wo viele Kinder - und auch alle
ukrainischen Kinder - danach an eine Ostereier-Sammelaktion im Schlosspark
teilnehmen können. Mit solchen Aktionen werden die Kinder insgesamt integriert,
aber auch die Begegnungen mit den Erwachsenen werden sicher dazu beitragen,
dass die Ukraine-Geflüchteten sich schnell in Laubach einleben und wohlfühlen
können.
5.
Weiterhin teilt
Herr Bürgermeister Meyer mit, dass die staatlichen Corona-Regelungen
weitestgehend aufgehoben wurden. Im Rathaus werden aber im Zuge des Hausrechtes
noch die folgenden Regelungen weitergeführt: Zutritt für die Bürgerschaft nur
nach Terminvergabe und Maskenpflicht im Rathaus auf den Fluren. Gerade die
Terminvergabe ist wichtig, da z.B. das Bürgerbüro ein erhöhtes Arbeitsaufkommen
hat wegen der Aufnahmen der Ukraine-Geflüchteten. Die Regelungen wurden im
Laubacher Nachrichtenblatt veröffentlicht.
6.
Die „Projektliste
Bauamt“ ist mittlerweile aktualisiert und wurde dem Magistrat vorgestellt. Der
Magistrat hat sich für die Einrichtung einer Arbeitsgruppe entschieden, um
diese Liste gemeinsam mit dem Bauamtsleiter Herrn Bouda noch einmal intensiver
zu priorisieren. Am 30. Mai 2022 wird das erste Treffen der Arbeitsgruppe
stattfinden. In der nächsten Stadtverordnetenversammlung am 7. Juli wird
weiterhin darüber berichtet.
7.
Herr
Bürgermeister Meyer berichtet über die Situation des „Hirtenbachbrunnens“. In
der Prioritätenliste steht dieser ganz weit oben. Leider ist diese
Angelegenheit sehr arbeitsintensiv. Verschiedene Ing.-Büros haben die Stadt
dazu beraten. Leider führen viele Vorschläge nicht zum Erfolg, sondern
teilweise sogar Verschlechterungen mit sich bringen. Die empfohlene Änderung
des Pumpprogramms hat eher zu einer vermehrten Trübung des Wassers geführt.
Somit wurde wieder auf das alte Pumpprogramm umgestellt. Auch der Einbau eines
neuen Filters habe nicht zum gewünschten Erfolg geführt. Es soll nun noch ein
anderer Filter eingebaut werden. Die veranschlagten Kosten von ca. 400.000 €
werden sich leider erwartungsgemäß mehr als verdoppeln. Ein Tracer-Gas-Test hat
leider gezeigt, dass der Brunnen starke Löcher in der Dichtigkeit aufweist.
Dies könne ein Grund sein, dass es durch Verunreinigungen durch
mikrobiologische Belastungen, welche dadurch in den Brunnen gelangen, zu den
Trübungen führen. Hier müsse man evtl. mit unterschiedlichen Tonschichten
arbeiten, damit die Wasserdurchlässigkeit reduziert wird.
8.
Der
Breitbandausbau in Altenhain geht in guten Schritten voran. Durch intensive
Kommunikation mit der dazu beauftragten Firma Götel konnte eine gute Umsetzung
vereinbart werden. Im April/Mai soll die Glasfaser-Haupttrasse verlegt werden.
Im Mai/Juni folgen die Hausanschlüsse, so dass im Juli die Freischaltung
erfolgen kann. Herr Bürgermeister Meyer hofft auf eine positive Umsetzung.
9.
Herr
Bürgermeister Meyer beantwortet eine Anfrage der FW-Fraktion, ob die städtische
Wohnung über der Kita in Ruppertsburg zur Nutzung für Vereine etc. saniert
wird. Der Sanierungsbedarf ist sehr erheblich und wird sich auf einige 100.000
€ belaufen. Die Sanierung auf den Brandschutz zu reduzieren macht keinen Sinn,
da der Brandschutz einer der Hauptteile der Sanierungsmaßnahmen ist. Eine
kurzfristige Umsetzung ist somit nicht in greifbarer Nähe. Allerdings muss man
die Wohnung im Auge behalten, nicht, dass auch noch die unteren Räume in
Mitleidenschaft gezogen werden.
10. Ebenso kam die Anfrage an Bürgermeister Meyer zum
Ausbau der Kellerräume im DGH Münster. Die Räumlichkeiten sollen wieder genutzt
werden. Dazu müsste ein kompletter zweiter Fluchtweg geschaffen werden. Die
geschätzten Kosten belaufen sich - je nach Preisentwicklung - auf ca. 25.000 €.
Zurzeit befinden sich die Räume im Rohbau. In diesem Zusammenhang verweist
Bürgermeister Meyer auf den erforderlichen Umbau/Neubau oder Zusammenlegung des
Feuerwehrgerätehauses in Münster. Sollte es zu einem Umbau/Neubau des
Gerätehauses kommen, so könne man die Kosten für das Projekt Kellerräume im DGH
im Zuge der Finanzierung integrieren
11. Herr Bürgermeister Meyer berichtet über den aktuellen
Stand des geplanten Zusammenschlusses der Abwasserverbände Lauter-Wetter und
Ohm-Seembach. Eine verbindliche Auskunft beider Verbände wurde beim Finanzamt
Gießen darüber eingeholt, ob die Leistungen eines Betriebsverbandes weiterhin
mehrwertsteuerfrei sind. Die von einem Anwaltsbüro angefertigten Satzungen
liegen der Kommunalaufsicht des Regierungspräsidiums zur Prüfung vor. Über ein
Prüfbüro soll der Personalbedarf ermittelt werden. Sollte die Zusammenlegung
erfolgen, so bleibt die jeweilige Haushaltsführung getrennt. Auch die
Investitionsaufwendungen bleiben getrennt. Wobei der Verband Lauter-Wetter die
deutlich höheren Aufwendungen zu verzeichnen hat. Trotzdem überwiegen die
positiven Argumente für einen Zusammenschluss, wie Kosteneinsparungen,
qualifiziertes Personal, gemeinsame Nutzung von Infrastruktur.
12. Über den Entwurf von der Verwaltung über die
Richtlinien für ZID-Mittel berichtet Herr Bürgermeister Meyer. Dieser wurde im
Magistrat diskutiert und er wurde dann an die Ortsbeiräte sowie an die beiden
Interessengemeinschaften in Röthges und Lauter mit der Bitte weitergeleitet,
hierzu bis zum 16.04.22 eine Rückmeldung zu geben. Die Anmerkungen werden dann
aufgenommen, im Magistrat erneut besprochen und evtl. Anpassungen vorgenommen
und danach der Stadtverordnetenversammlung zur Beratung und Beschlussfassung
vorgelegt werden.
13. Für die Anfrage, ob die Fördermittel „Swim-Programm“
und „Hessenkasse“ für die Sanierung des Hallen- und Freibades gemeinsam möglich
sind oder hier eine Unverträglichkeit vorliegt berichtet Herr Bürgermeister
Meyer, dass es hierzu ein Dokument gibt und dieses aber der
Stadtverordnetenversammlung nachgereicht wird.
14. In Antwort auf die Anfrage der FDP, dass jeder Bürger,
welcher Grundsteuer abführen muss, diese über Elster zentral an die
Finanzverwaltung melden soll und dies dann zu neuen Bescheide führt. Es gibt
Veränderungen, welche stärker an der Grundstücksgröße angegliedert werden. Die
genauen Änderungen sind der Verwaltung noch nicht bekannt. Die Bürgerschaft
soll rechtzeitig über unsere sozialen Medien informiert werden (Laubacher
Nachrichtenblatt, Bekanntmachungen über Laubach.online und Aushänge im
Rathaus). Die Umsetzung erfolgt über die Finanzverwaltung. Der Messbetrag wird
vom Finanzamt festgelegt und nicht mehr über die Kommune.
15. Herr Bürgermeister Meyer antwortet auf eine Anfrage
der FW-Fraktion, inwieweit die E-Ladestation am Rathaus von der Bürgerschaft
genutzt wird und welche Kosten dadurch der Stadt entstehen. Einen Zähler an der
Ladestation gibt es nicht. Von der Öffentlichkeit wird die Ladestation im
Verhältnis weniger genutzt, da der städtische Dienstwagen dort die meiste Zeit
die Ladesäule in Anspruch, da bei dem städtischen Fahrzeug aus Kostengründen
auf die Schnellladefunktion verzichtet wurde. Es ist geplant, eine öffentliche
E-Ladestation in der Innenstadt alsbald einzurichten und sobald diese in
Betrieb geht, wird die Ladestation am Rathaus dann auch nur noch für interne
Zwecke genutzt.