Beschluss: Aufgabe erfüllt

Frau Wege-Lemp vom Diakonischen Werk Gießen, Außenstelle Grünberg, berichtet den Mitgliedern des JSKSA zunächst von den verschiedenen Bereichen die in das Aufgabengebiet des Diakonischen Werk fallen. Die Tätigkeiten umfassen die Senioren-, Migranten- und Schwangerenberatung sowie die Ehe- und Familienberatung. Ein großer Schwerpunkt bildet mittlerweile die Schuldnerberatung die durch die vielen Privatinsolvenzen drastisch zugenommen hat. Man sieht sich als sozial anwaltliche Beratungsstelle.

Anschließend stellt Frau Wege-Lemp die Grünberger Tafel vor. Der Grundsatz der Tafel lautet "Verteilen statt vernichten". Lebensmittel, deren Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist, dürfen nicht mehr verkauft sondern müssen vernichtet werden. Dabei handelt es sich aber immer noch um qualitativ einwandfreie Nahrungsmittel. Mit Hilfe von vielen ehrenamtlichen Helfern werden dann diese Lebensmittel eingesammelt und weitergegeben. 3.750 ehrenamtlich geleistete Stunden und 18.000 gefahrene Kilometer im Jahr 2006 zeigen das große Engagement der ehrenamtlichen Helfer. 340 Personen, davon sind die Hälfte Kinder und Jugendliche, nutzen die Tafel.

Die Grünberger Tafel ist an 3 Nachmittagen in der Woche geöffnet. 2 Fahrer holen morgens die Lebensmittel bei den Geschäften/Supermärkten/Bäckereien ab und bringen sie zur Ausgabestelle. Dort werden die Lebensmittel vom sog. Sortierdienst eingeräumt, bzw. in die entsprechenden Kisten/Körbe für die Bezugsberechtigten verpackt. Nachmittags können dann die Kunden gegen einen Kostenbeitrag von 2,00 € einkaufen gehen. Um lange Wartezeiten für die Einzelnen zu vermeiden, bekommt jeder Bezieher eine Kundenkarte auf der vermerkt ist, wann er in den Laden kommen kann. Die Kundenkarte bekommt man, nachdem das Diakonische Werke die einkommensverhältnisse geprüft hat. Z.Zt. ist die Kapazität der Grünberger Tafel voll ausgeschöpft und es besteht bereits eine Warteliste, Familien mit Kindern haben aber immer Priorität.

Frau Wege-Lemp berichtet, dass die Finanzierung der Tafel ausschließlich über Spenden erfolgt. Miete für den Laden, Strom, Heizung, Schulung der Helfer, Kosten für das Fahrzeug usw. müssen durch Spenden bzw. mit Hilfe von Sponsoren finanziert werden, da hierfür keine öffentlichen Gelder zur Verfügung stehen. Die Einrichtung einer eigenen Laubacher Tafel kann nach Aussage des zuständigen Länderbeauftragten nicht erfolgen, da hier der sog. "Gebietsschutz" greift. Hintergrund des Gebietsschutz ist, dass die Versorgung der benachbarten Tafeln mit Lebensmitteln unter Umständen nicht mehr ausreichend gewährleistet ist. Die Einrichtung eines weiteren Ladens der Grünberger Tafel in Laubach ist allerdings möglich.

Herr Bürgermeister Spandau berichtet anschließend über Gespräche mit verschiedenen Eigentümern von leerstehenden Geschäften in Laubach. Einige Geschäfte sind bereits wieder vermietet oder für den Handel mit Lebensmittel nicht geeignet (Hygienevorschriften müssen beachtet werden), oder das Objekt steht zur Vermietung nicht zur Verfügung. Die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten wird fortgesetzt (auch Erdgeschoßwohnungen kommen in Frage). Benötigt werden Räumlichkeiten mit einer Größe von 40 – 60 m² mit Waschbecken und ausreichendem Lager- und Verkaufsraum. Weiterhin muss die Finanzierung eines geeigneten Kühlfahrzeuges geklärt werden.

Abschließend erklärt Herr Stadtverordneter Oßwald für seine Fraktion, dass der Antrag, Stadtverordneten-Drucksache Nr. 116/2006, als erfüllt angesehen wird, und nicht mehr der Stadtverordnetenversammlung vorgelegt werden muss.