Begründung:
Die Bewerbung für das
Programm erfolgte über den Bürgermeister am 30.06.2021 mit einer Ideenskizze zu
o.g. Maßnahmen für die Höchstsumme von EUR 250.000. Daraufhin erfolgte - ohne
den im Förderprogramm ursprünglich vorgesehenen Zwischenschritt der
Ideenkonkretisierung - durch Schreiben des Ministeriums vom 2.09.2021 die
Mitteilung über die Gewährung der Förderung in Höhe der maximalen Summe.
Es besteht nunmehr die
Möglichkeit, mit Hilfe der Mittel des Förderprogramms, ergänzend zu den IKEK
Aktivitäten, die Attraktivität der Stadt Laubach für unsere Bürgerinnen und
Bürger als auch Gäste zu erhöhen.
Der Fördermittelbescheid
wird vorbehaltlich eines entsprechenden Beschlusses der
Stadtverordnetenversammlung von der WI-Bank ausgestellt.
Mit der Belebung der
verwaisten ehemaligen Nahkauffläche kommt es zu einer Aufwertung und Belebung
der Situation am/auf dem Marktplatz und somit der Innenstadt von Laubach und
bietet zusätzlich noch die Möglichkeit, in optimaler Lage eine
behindertengerechte öffentliche Toilette zu integrieren.
Rosen- und
Lavendelbepflanzungen sind ein ästhetischer sowie ökologischer Gewinn und das
Aufstellen von solar betriebenen Power-Banks, an denen elektronische Geräte
(Handys etc.) geladen werden können, schafft eine zeitgemäße Infrastruktur für
eine - trotz alter Traditionen - modernen Kleinstadt.
Schaffung eines Kultur- und
Begegnungszentrums am Marktplatz
Unmittelbar
am zentralen Marktplatz gelegen, vor dem historischen Engelsbrunnen könnte ein
gemeinnütziges Kultur- und Begegnungszentrum in der verwaisten Gewerbefläche
des ehemaligen Nahkaufes entstehen. Ein solches Kultur- und Begegnungszentrum
gibt es derzeit nicht in Laubach. Als hessenweite Besonderheit gibt es auch
kein DGH/Dorfgemeinschaftshaus in der Kernstadt. Dennoch ist der Bedarf
vorhanden.
Die
Nutzung / Akteure könnten u.a. wie folgt sein:
-Ort
für Künstler und Kunstausstellungen
Der
Kunst- und Kulturverein sucht eine räumliche Bleibe, wie auch freie Künstler.
-Veranstaltungen
mit Filmvorführungen
Veranstaltungen
mit Filmvorführungen in Kooperation mit dem Film- und Fotoclub Laubach oder
anderen (z.B. Kino Traumstern).
-Lesungen
In
Kooperation mit der Laubacher Bücherstube und anderen.
-Vereinstreffen
Die
Laubacher Vereinsgemeinschaft, mit ca. 130 Vereinen, sucht permanent nach
Räumlichkeiten.
Darüber
hinaus gibt es zahlreiche Laubacher Bürger*innen Initiativen, die
Räumlichkeiten suchen.
Aus
den Aktivitäten in dem Kultur- und Begegnungszentrum – organisiert über einen
zu gründenden gemeinnützigen Trägerverein „Laubacher Kultur- und
Begegnungszentrum“ - sollen durch Einnahmen und Spenden perspektivisch die
laufenden Kosten (Nebenkosten, Instandhaltungen etc.) finanziert werden.
Rosen- und
Lavendelanpflanzungen für den Luftkurort Laubach
Die
Laubacher Innenstadt hat als größeres historisches Altstadtensemble erheblichen
Charme. Das ist ein Grund, warum viele Tagestouristen Laubach besuchen. Hier
besteht aber noch ein größeres Potenzial die touristische Attraktivität zu
steigern, welche auch den Einheimischen zu Gute kommen und die Innenstadt beleben
würde.
Idee ist, an den historischen Fassaden und auch in den teilweise vorhandenen
Vorgärten, Rosen erblühen zu lassen. Dies kombiniert mit dem Anpflanzen von
Lavendel, wo es passt. Zielsetzung ist, in der Laubacher Altstadt – und in den
historischen Ortskernen der Stadtteile – durch eine intensive, flächendeckende
Rosen (und Lavendel) Bepflanzung die Aufenthaltsqualität deutlich zu
verbessern. Dabei würden sich die pflegeleichten und stark wüchsigen
Rambler-Rosen anbieten. Dadurch würde das historische und stimmungsvolle
Erscheinungsbild des Luftkurorts mit seinem eindrucksvollen Schloss noch
gesteigert werden.
Mit
der sehr guten Laubacher Luftqualität, der größten Gemeindefläche im Landkreis
Gießen und über 50% Waldanteil, wäre dies eine Maßnahme, die der Innenstadt
eine besondere Note gäbe. Außerdem bietet zusätzliches Grün durch
Verdunstungskühle im Sommer einen Schutz vor dem starken Aufheizen der
Innenstadt (Klimawandel).
Konkret
ist an die Förderung der Anpflanzung von Rosenstöcken gedacht – an privaten
Außenfassaden von Häusern und in Vorgärten jeweils zur Straßen- / öffentliche
Wegeseiten. Eine Pflege der Pflanzen müsste durch die Hauseigentümer
sichergestellt werden.
Die
möglichst flächendeckende Begrünung mit Rosen und Lavendel würde der bereits
überwiegend attraktiven Altstadt ein ästhetisches Alleinstellungsmerkmal
verschaffen, das sinnlich erfahrbar und optisch beeindruckend wäre.
Aufstellen von „Power-Banks“
In
der Altstadt sollen solarbetriebene Ladestationen installiert bzw. in Sitzbänke
integriert werden.
Diese
smarten Sitzbänke bieten einen Ort zum Verweilen und Pausieren. Sie verfügen
über USB-Anschlüsse zum Laden von Smartphone-Akkus sowie Sensoren, die
Umweltdaten messen. Hiermit würden Treffpunkte geschaffen, an denen sich junge Menschen,
Gäste in der Stadt Laubach und alle Bürgerinnen und Bürgern begegnen und
austauschen können.
Die
Ausstattung mit solarbetriebenen Sitzbänken mit Lademöglichkeit für Smartphones
würde die Aufenthaltsqualität und die Attraktivität für Bürgerinnen und Bürger
sowie Gäste erhöhen – zudem eine Verbindung von Historie zur Gegenwart
schaffen.
Fazit
Die
nachhaltige Entwicklung wäre durch einen neuen Impuls zur Zusammenarbeit
zwischen verschiedenen Vereinen, Gruppierungen und Einzelpersonen im Laubacher
Kultur- und Begegnungszentrum gegeben. Dies sollte zu einem gestärkten
Selbstverständnis der Laubacher Bürger*innen führen und die Wahrnehmung als
einer Stadt-Gemeinschaft neu beleben. Es würden sich auch mehr Personen in der
Innenstadt aufhalten und diese somit lebendiger machen.
Die
Aufenthaltsqualität der Innenstadt würde durch die blühenden und duftenden
Begrünungen und die Power-Banks sich für die Laubacher*innen und unsere Gäste
erhöhen.
Beschlussvorschlag:
Der Magistrat stellt über
den Ortsbeirat Laubach, den Jugend-, Sport-, Kultur-, Tourismus- und
Sozialausschuss sowie den Haupt-, Bau-, Finanz- und Umweltausschuss den Antrag,
die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Die
Stadtverordnetenversammlung der Stadt Laubach beschließt die Teilnahme am
Förderprogramm „Zukunft Innenstadt“ des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft,
Energie, Verkehr und Wohnen.
Im Rahmen des
Förderprogrammes wird bei Gewährung einer Landesförderung in Höhe von bis zu
EUR 250.000 die Realisierung folgender Maßnahmen beschlossen:
a) Schaffung und Betrieb eines
Laubacher Kultur- und Begegnungszentrums am Marktplatz (Ankauf und Umbau der
ehemaligen Nahkauf Fläche)
b) Rosen- und
Lavendelpflanzungen für den Luftkurort Laubach
c) Aufstellen von „Power-Banks“.
Die
Stadtverordnetenversammlung beschließt auch die Bereitstellung der Eigenmittel
von max. 20% sowie die Absicherung der Folgekosten.
Die Realisierung dieser
Maßnahmen ist entsprechend der Förderrichtlinien bis Ende 2023 umzusetzen.
Vor einer konkreten
Umsetzung ist in 2022 eine noch genauer zu fassende Umsetzungsplanung zu
beschließen: u.a. mit dem ausgehandelten Ankaufspreis, den voraussichtlichen
Umbaukosten und dem Betriebskonzept über einen Trägerverein, sowie
Kosten/Modalitäten der beiden anderen Maßnahmen.
Finanzielle Auswirkungen/Risiken:
Das Land Hessen fördert mit
dem Programm „Zukunft Innenstadt“ die Entwicklung von innenstadtrelevanten
Maßnahmen. Mit Schreiben vom 02.09.2021 hat die Stadt Laubach eine Zuwendung in
Höhe von bis zu EUR 250.000 zugesichert bekommen. Gem. Förderrichtlinie vom
09.10.2019 kann die Stadt bei zuwendungsfähigen Ausgaben mit einer Förderquote
von mind. 80 % und max. 90 rechnen. Den verbleibenden Kostenanteil trägt die
Stadt Laubach.
Ausgehend von einer
Förderung von 80% wurden entsprechende Haushaltsmittel in Höhe von EUR 312.500
im Haushalt 2022 eingeplant. Ebenso wurde der Förderzuschuss in Höhe von EUR
250.000 im Haushaltsentwurf (2022 und 2023) berücksichtigt – was Eigenmittel
i.H.v. EUR 62.500 entspricht (für die drei Maßnahmen: Ankauf Fläche plus ein
Teil der Umbaukosten, Power-Banks und Bepflanzungen).
Für den Ankauf der
Räumlichkeiten werden maximal Mittel in Höhe von EUR 199.000 benötigt; plus der
üblichen Vertragsnebenkosten (Notar, Grunderwerbsteuer).
Die in früheren Jahren im
Haushalt veranschlagten Mittel für die Schaffung einer behindertengerechten
Toilette in Höhe von EUR 50.000 sind durch erforderliche Änderungen an
Produkten innerhalb des städtischen Haushaltes derzeit nicht ausgewiesen und
werden im Haushalt 2022 wieder eingestellt. Bei einer Förderung des Projektes
stehen diese Mittel dann für den Umbau der Räumlichkeiten zur Verfügung.
Eine eventuelle zusätzliche
Förderung einer behindertengerechten Toilette durch die WI-Bank ist mündlich in
Aussicht gestellt worden (aber bisher im Haushaltsentwurf nicht
berücksichtigt).
Die Kosten für den Umbau zur
Begegnungsstädte können derzeit noch nicht genau beziffert werden – bedürfen
einer noch zu erstellenden Umsetzungsplanung. Sie sollen aber auf den
Eigenanteil von EUR 62.500 plus EUR 50.000 für die Toilette begrenzt bleiben.
Die Bewirtschaftung ist
durch einen noch zu gründenden gemeinnützigen Träger-Verein geplant – an dem
sich die Stadt organisatorisch beteiligen sollte (z.B. einzelne
Vorstandspositionen durch BGM/Verwaltung und/oder Mandatsträgern). Dieser soll
perspektivisch die laufenden Kosten übernehmen. Vorsorglich sind im
Haushaltsentwurf EUR 6.000 p.a. eingestellt, welcher ab spätestens 2026
entfallen sollten.
Für die Power-Banks sind
Kosten von c. EUR 5.000 (ja nach Ausstattung) pro Stück einzuplanen. Es ist
beabsichtigt, 2-3 Bänke zu installieren. Je nach Modell sind bis zu EUR 150
Betriebskosten p.a. anzusetzen.
Für die Rosenpflanzungen
sind Kosten von rund EUR 25 pro Stück einzuplanen (Lavendel viel günstiger),
wobei ein kleiner Eigenanteil (ggf. 5% - 10%) von den Immobilieneigentümern
getragen werden sollte – wie auch die Kosten der Pflege.
Anlagen:
-keine-