Zunächst erfolgt eine kurze Vorstellungsrunde der Teilnehmenden. Bürgermeister Meyer nutzt die Gelegenheit zu einer kurzen Begrüßung.

Zur Einstimmung auf die Thematik stellt Stadtverordnetenvorsteher Kühn wichtige Zahlen zur Altersstruktur in der Stadt Laubach vor. Diese sind dem Protokoll beigefügt.

Im Folgenden erläutert Frau Lüttich erste wichtige Erkenntnisse aus Ihrer Erhebung:

-          Laubacher Anzeiger ist das wichtige Referenzblatt und zentrale Informationsquelle für die Zielgruppe.

-          Glasfaseranschluss ist ungemein wichtig.

-          Schlosspark ist sozialräumlich bedeutend.

-          Auch wenn die „Grüne Wiese“ mit den Einkaufsmöglichkeiten nicht optimal ist und den Einzelhandel aus der Stadt drängt, sind aber zentralisierte Einkaufs-möglichkeiten gerade für die Zielgruppe Ältere vorteilhaft.

-          Insbesondere in der Kernstadt fehlt ein Raum für Begegnungen.

-          Der Bürgerbus wird doch nicht so stark angenommen wie vermutet. Menschen aus Altenhain nehmen den Bürgerbus kaum an. Sie nutzen eher ihr privates Netzwerk und sind daher nicht auf den Bus angewiesen. Sie möchten eher flexibel sein und sich nicht an feste Zeiten gebunden fühlen. Die Kernstadt ist weit weg.

-          Parksituation in der Innenstadt wird als äußerst problematisch und kritisch angesehen. Arztbesuche werden dadurch sehr beschwerlich.

-          Informationen zu Veranstaltungen und Angeboten müssen seniorengerechter ausgerichtet sein und gebündelt veröffentlicht werden.

-          In den Stadtteilen gibt es ein Ungerechtigkeitsempfinden bei der Mittelverteilung. Alles geht in die Kernstadt und/oder bestimmte Dörfer erhalten mehr oder weniger Mittel als andere.

-          Nachbarschaftshilfe ist insbesondere in den Stadteilen ein wichtiger Faktor zum Wohlfühlen.

-          Digitalisierung wird differenziert betrachtet. Nicht alle sind davon überzeugt. zentrale Schulungsangebote werden nicht präferiert. Vermittlung einfacher Nutzungsmöglichkeiten auf niedrigschwelliger Ebene - Jung hilft Alt, vor Ort.

-          Der Gang zur Sparkasse hat nicht nur einen sachlichen Grund (Geldgeschäft) sondern auch einen sozialen Aspekt, als Wunsch nach Kommunikation.

-          Radwegesituation in einigen Stadtteilen unzureichend; z.B. Gonterskrichen

-          Bemerkenswert, dass aktuell überwiegend Seniorinnen und Senioren städtische oder stadtteilbezogene Angebote nutzen oder Angebote selbst organisieren (Seniorenclubs in den Stadtteilen). Auffällig, dass sich die „mittelalte“ Generation aus den Vereinen oder von Begegnungsmöglichkeiten zurückzieht. Frau Lüttich nennt als Beispiel einer Begegnungsmöglichkeit die Laufgruppe in Freienseen (1xwöchentlich).

-          Kritische Eindrücke aus Laubach:

o   Faschingsumzug geht nicht mehr am Stift vorbei. Die Bewohner/-innen fühlen sich ausgegrenzt und das Personal kann den aufwändigen Transport/Fußweg in die Stadt nicht bewältigen.

o   Gartenausstellungen sind sehr bekannt, es entsteht aber das Gefühl, dass diese Events in erster Linie für Externe sind (Außendarstellung) und nicht für Laubacher. Der Schlosspark gehört doch den Laubachern, daher Wunsch nach dauerhaftem freien Eintritt für Ältere.

-          Meinung der Senioren: Form des Seniorennachmittages wird nicht angenommen, weil Seniorinnen und Senioren andere Erwartungen und Vorstellungen haben. Die Veranstalter haben ein zu homogenes Seniorenbild und unzureichende Vorstellungen von den Erwartungen („gefühltes Alter“, „Youngsters“ unter den Senioren; es gibt auch unterschiedliche Generationen und dementsprechend Geschmäcker (z.B. Musik) innerhalb den Senioren).

-          Information zum Seniorenbeirat (Mitglieder und Arbeit) nicht präsent.

Bürgermeister Meyer geht auf zwei Punkte der Ausführungen ein. Der Wusch nach einem Begegnungsort in der Kernstadt wird durch das Laubacher Kultur- und Begegnungszentrum im Laufe des kommenden Jahres erfüllt. Entscheidungen der Stadtverordnetenversammlung steht an. Er spricht den Seniorennachmittag am 16.11.2024 in der Laubacher Sport- und Kulturhalle an und lädt noch einmal herzlich zu der Veranstaltung ein. Über die Form und Gestaltung der nächsten Veranstaltung wird nachgedacht.

Klaus Rühl, Frau Mitschke, Pfarrerin Schmidt-Marburger und Frau Scholz (VPST) geben eine kurze Stellungnahme zu den Ausführungen von Frau Lüttich in Bezug auf Ihre Arbeitserkenntnisse ab. Sie decken sich weit überwiegend mit dem Gesagten.